Myrte

Die Gemeine Myrte (Myrtus communis) ist ein immergründer Strauch aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und die einzige in Europa vorkommende Art der Familie, zu der auch Pflanzen wie Eukalyptus, Niaouli und Teebaum gehören. Die Gemeine Myrthe findet man rund ums Mittelmeer, und sie gehört zu den bekanntesten Sträuchern der Macchia, der mittelmeertypischen, immergrünen Buschvegitation.

Vor allem wegen ihrer zarten, weißen Blüten ist die Myrte ist in unseren Breiten eine beliebte Zierpflanze, allerdings ist sie nicht winterhart und bedarf deshalb besonderer Pflege. Auch als Bonsai ist die Myrte beliebt, und gilt als relativ robust.

Eigenschaften und Verwendung

Bis zum Herbst reifen aus den kleinen Blüten schwarzblaue Beeren, aus denen in Griechenland und Italien ein Sirup gekocht wird, der als traditionelles Hausmittel bei Erkältungen verwendet wird. Vor allem in der sardischen Küche werden die Blätter als Gewürz zum Aromatisieren von gegrilltem Fleisch verwendet, die Beeren in Marinaden von Wildgerichten und bei der Herstellung von Salsiccia al Mirto. Außerdem wird Sardinien und auch Korsika aus dem Beeren ein Mirto rosso genannter Likör hergestellt. Ein anderer Likör, bei dem die Blüten verwendet werden, wird Mirto bianco genannt.

Symbolik in Brauchtum und Mythologie

Im antiken Griechenland war die Myrte der Göttin Aphrodite geweiht, und galt als Symbol der keuschen Schönheit. Der Sage nach verbarg sich Aphrodite hinter einem Myrtenbusch, nachdem sie aus dem Schaum des Meeres geboren wurde. Noch heute gibt es den Brauch, die Braut mit einem Myrtenkranz oder Sträußchen zu schmücken, voraus der volkstümlichen Namen Brautmyrte resultiert.

Myrtenöl - Pflege und Medizin

Aus den Blättern der Myrte wird ein ätherisches Öl, das Myrtenöl, destilliert, welches insbesondere für die Parfümindustrie einen wichtigen Grundstoff darstellt. Es hat einen frischen, würzig-krautigen Duft der schwach an Eukalyptus erinnert. Unter der Bezeichnung Engelswasser wird das Myrtenöl vielen Parfüms und Kosmetik zugesetzt, da es die Haut weich machen und das Haar besonders pflegen soll. Einige Wirkstoffe des Myrtenöls werden in Medikamenten gegen Bronchialkrankheiten eingesetzt.

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