Thymian

Der echte Thymian (Thymus vulgaris), auch Römischer Quendel oder Gartenthymian genannt ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der zur Famillie der Lippenblütergewächse gehörenden, mehr als Hundert Arten umfassenden Gattung der Thymiane.

Vorkommen von Thymian

Thymian ist in Afrika, Europa und den gemäßtigen Klimazonen Asien verbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet mit dem größten Artenreichtum innerhalb der Pflanzengattung ist aber klar der Mittelmeerraum. Der immergrüne Zwergstrauch mit den kleinen länglich-runden Blättern und den blauvioletten Blüten wächst besonders gut an sonnigen, eher trockenen Standorten mit sandigem Boden.
In Mitteleuropa wurde der Thymian durch Mönche, welche die Pflanze aus dem Mittelmeerraum über die Alpen gebracht hatten, bekannt.

Man findet Thymian heute rund ums Mittelmeer wild wachsend an Wegrändern, alten Mauern und trockenen Wiesenflächen. Wegen seiner Verwendung als Gewürzpflanze und in der traditionellen Heilkunde, findet man die aromatisch Duftende Pflanze auch bei uns in vielen Kräutergärten.

Symbolik von Thymian

In einer Auslegung der Namensherkunft wird der Name Thymian von griechischen Wort Thymos abgeleitet, dass Mut und Kraft bedeutet. Im Mittelalter stecken Hofdamen vor Turnieren ihrem Favoriten ein Sträußen Thymian an die Rüstung. Eine andere Namensherleitung stammt von dem ebenfalls griechischem Wort thymiama, was übersetzt Räucherwerk bedeutet.

Thymian als Gewürz

Thymian ist ein aromatisches Gewürzkraut, dass aus der Mittelmeerküche, insbesondere der Küche Frankreichs, nicht wegzudenken ist. Er wird insbesondere zur Zubereitung von Fischgerichten verwendet und harmoniert geschmacklich besonders gut mit Oregano. Als Verbindung von Arznei- und Genussmittel finden sich Extrakte von Thymian in Frankreich und anderen Mittelmeerländern in verschiedenen Kräuter- und Bitterlikören. Thymian werden darüber hinaus Eigenschaften als Aphrodisiaka zugeschrieben.

Thymian in der Heilkunde und Naturkosmetik

Thymian wurde bereits in der griechischen Antike, unter Anderem von Hippokrates und Dioskurides, in vielfältiger Weise in der Heilkunde eingesetzt. Am bekanntesten ist seine Verwendung bei Atemwegsbeschwerden. Außerdem hat die Pflanze wegen des im ätherischen Thymianöl enthaltenenen Thymol antimikrobielle Eigenschaften. Der deutsche Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs schrieb 1543 in seinem Kräuterbuch: "Thymian mit Honig gekocht und getrunken ist förderlich und nützlich denjenigen, die das Keuchen und das schwere Atmen haben."
Vom Würzburger Studienkreis "Entwicklungsgeschichte der Arzneimittelpflanzen" wurde er zur Arzneipflanze des Jahres 2006 gekührt. Thymian bzw. ätherisches Thymianöl wird teilweise auch in der Naturkosmetik verwendet, wegen den hautreizenden Eigenschaften der in Thymian enthaltenen ätherischen Öle sollte er allerdings mit Bedacht verwendet werden.

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