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Eisenkraut

EisenkrautEisenkraut (Verbena officinalis) gehört zur Famillie der Verbenaceae (Eisenkrautgewächse). Die Pflanze wird bis zu 70 cm hoch und wächst überall in Mitteleuropa an Weg und Feldrändern und lichten Wäldern. Zwischen Juli und September blüht das Eisenkraut und trägt kleine lilafarbenen Blüten an dünnen, bis zu 20 cm langen Ähren. Das echte Eisenkraut (Verbena officinalis) ist nur ein Europa heimisch. Zur Gattung der Verbenen gehören aber insgesamt mehr als 250 verschiedene Arten, die aus Europa, Nordafrika, sowie aus Nord- und Südamerika stammen.

Namen für Eisenkraut

Eisenkraut hat im Volksmund eine Vielzahl verschiedener Namen, von denen viele Schlüsse auf die Bedeutung in Heilkunde und Mythologie zulassen. Zu diesen Namen gehören Wundkraut, Druidenkraut, Eisenhart, Sagenkraut, Wunschkraut, Teufelswurz, Venusader, Traumkraut, Stahlkraut, Mönchskappe, Teufelsbann, Katzenblutkraut und Träne der Isis.

Das echte Eisenkraut wird häufig mit der Zitronenverbene (Lippia citriodora), verwechselt. Zitronenverbene kommt teilweise unter der etwas irreführenden Bezeichnung Eisenkraut duftend in den Handel. Echtes Eisenkraut und Zitronenverbene gehören zwar beide zur Famillie der Eisenkräuter, doch unterscheiden sich die beiden Pflanzen. Die Zitronenverbene hat ein intensives Zitronenaroma während Eisenkraut weit dezenter duftet und viele Bitterstoffe enthält.

Eisenkraut als Kulturbegleiter und heilige Pflanze

Eisenkraut begleitet die Menschheit schon seit Urzeiten. Es ist als Kulturbegleiter seit der Jungsteinzeit in der Nähe von menschlichen Siedlungen nachweisbar. Den Kelten galt Eisenkraut als heilige Pflanze. Ebenso wurde es in indogermanischen Zeremonien und zur Reiningung von Opfersteinen und Altaren genutzt. Auch bei den Griechen und den Römern stand die Pflanze in hohem Ansehen und war der Aphrodite bzw. ihrem römischen Äquivalent der Venus geweiht. Man verwendete Eisenkraut bei der rituellen Reinigung von Tempeln und Diplomaten trugen es als schützendes Symbol bei der Aushandlung von Verträgen.

Eisenkraut als Heilpflanze

Eisenkraut hat eine lange Geschichte als Heilpflanze. Besonders aus dem Mittelalter stammen viele Quellen, z.B. von Hildegard von Bingen, die es als wirksames Mittel zur Behandlung von Wunden und Infektionen beschreiben. Es wurde vor allem zur äusserlichen Behandlung für Kompressen und Waschungen verwendet. Heute spielt Eisenkraut als Heilmittel kaum mehr eine Rolle, da bisher keine der ihm nachgesagten Heilwirkungen wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten.

Verwendung von Eisenkraut heute

in Südfrankreich wird auch heute noch In der Region um Le Puy-en-Velay  aus Eisenkraut ein verdauungsfördernder Schnaps, der Verveine de Velay, hergestellt. Ausserdem wird, ebenfalls in Südfrankreich, daraus ein wohlriechendes ätherisches Öl, das Eisenkrautöl, hergestellt. Eisenkraut findet sich auch in vielen Räucher- und Duftmischungen, Duftsäckchen und Potpourris.
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