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Raku Keramik - Bedeutung und Geschichte

Raku Keramik

Der Begriff Raku bedeutet soviel wie Glück, stille Freude und Wohlgefühl, und ist eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden. Die Ursprünge der japanischen Keramiktradition Raku-Yaki  gehen auf den Gründer Chojiro zurück, der im Japan des 16. Jh. lebte und zusammen mit dem berühmten Tee-Zeremonien-Meister Sen Rikyu handgeformte Teeschalen (chawan) entwarf, die dem Geist des Zen-Buddhismus und der damit verwobenen Teezeremonie (chanoyu) entsprachen.

Ausser den Teeschalen wurden auch cha-ire, die Behälter für das Teepulver mit dieser speziellen Technik gefertigt, sowie die Vasen für das chabana, das Blumenarrangement, das während der Teezeremonie im Teehaus aufgestellt wurde. Sen Rikyu prägte die Teezeremonie, die bis dahin viel prunkvoller und stark von der chinesischen Kultur geprägt war, entscheidend und gab ihr ihre entgültige schlichte und würdige Form. Für seine Leistungen erfuhr Chojiro, der ein Sohn koreanischer Einwanderer war, grosse Ehrungen und sein Sohn Jokei erhielt später den Titel Raku, den die Dynastie fortan führte. Erst seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Raku Keramik Technik auch im Westen bekannter.

Die Raku Technik - Herstellung von Raku Keramik

Die Besonderheit an Raku Keramik ist die Ästhetik der schlichten Formen und die speziellen Glasuren mit den typischen schwarzen Raku Effekten. Man unterscheidet dabei zwischen drei unterschiedlichen Glasuren: Aka-Raku, ergibt rosa bis ziegelrote Oberflächen, Kuro-Raku bewirkt ein tiefes mattes Schwarz und Shiro-Raku, das zu weissen Oberflächen führt. Zwischen 900C° und 1000C° gebrannt, wird die Töpferware heißglühend aus dem Ofen geholt und in einer Tonne mit Sägespänen, Heu oder Stroh abgeräuchert.  Das leichtentzündliche Materiel geht sofort in Flammen auf, und die Keramik wird an den Stellen, die vorher nicht mit Glasur versehen wurden, durch einen Reduktionseffekt (Entzug von Sauerstoff) geschwärzt.  Durch den Temperaturschock entstehen zudem die für Raku typischen Risse (Craquelé). Auf die Größe und Beschaffenheit der Craquelé kann man während des Prozesses in gewissem Umfang Einfluss nehmen, trotzdem bleibt das Ergebnis im Detail unvorhersehbar. Durch diesen gesteuerten Zufall ist jede Keramik ein unverwechselbares Einzelstück.

Raku Keramik heute - Keramikkunst und Kunsthandwerk

Traditionell wurden mit Raku Keramik nur Gefässe für die japanische Teezeremonie hergestellt. Seitdem die Raku Technik bei uns bekannter wurde, haben sie viele westliche Künstler für sich entdeckt. So entstehen im Kunsthandwerk mit der Raku Technik Objekte und Gefässe, welche die Bedeutung von Raku interpretieren. Unter Seifenschalen finden Sie einige schöne Beispiele.

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