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Cistrose

CistroseCistrose, oder auch Zistrose (Cistus), ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Zistrosengewächse. Der Strauch ist im Mittelmeerraum und auf den kanarischen Inseln verbreitet. Besonders typisch ist sie für die griechische Halbinsel Chalkidiki. An heißen Tagen kann man Standorte der Pflanze schon von Weitem an ihrem Duft erkennen, da die Blätter vermehrt Harz ausscheiden. dieses Harz sehr duftend ist, riecht man die Pflanze schon von weitem. Insgesamt gibt es 22 Arten der Cistrose und eine Vielzahl von Hybriden.

Geschichte als Heilpflanze

In Mitteleuropa ist Verwendung von Cistrose als Heilpflanze noch relativ unbekannt. Ganz anders als im Mittelmeerraum, wo die Pflanze in der Volksheilkunde eingesetzt wird. Die Verwendung von Cistrose als Heilpflanze lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Die heilende Wirkung von Harz und Cistrose-Extrakten erläuterte Dioskurides, der als berühmtester Pharmakologe des Altertums gilt, im ersten Jahrhundert in seiner Arzneimittellehre Materia Medica, die ca. 1000 Heilmittel, darunter 813 pflanzliche, systematisiert und beschreibt. Zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter geriet die Cistrose als Heilmittel wegen eines banalen aber unglückseligen Sachverhalts beinahe wieder in Vergessenheit, als im 6. Jahrhundert das griechische Werk ins Lateinische übersetzt, und dabei die Cistrose mit einer Efeuart verwechselt wurde, welche die beschriebene Heilwirkung nicht besaß. Die Cistrose tauchte jedoch 1625 im Kräuterbuch des Jacobus Theodorus Tabernaemontanus wieder auf, der einen Sud aus den oberirdisch wachsenden Pflanzenteilen zur Kräftigung empfahl. In neuerer Zeit wurde die Tatsache, dass die Menschen auf Chalkidiki auffallend oft ein sehr hohes Alter erreichen, Anlass für verschiedene Untersuchungen, durch die der dort traditionell getrunkene Cistrose-Tee besondere Aufmerksamkeit erfuhr. Insbesondere die Wirkung sogennanter sekundärer Pflanzenstoffe sind jedoch heute wieder Gegenstand intensiver Forschung. 1999 wählte eine Expertengruppe der Universität Würzburg Cistrose zur Pflanze Europas, um deren Bedeutung als Heilpflanze zu würdigen.

Cistrose als Gartenpflanze

Die Cistrose ist eine genügsame Pflanze, die auf trockenen, steinigen und nährstoffarmen Böden gedeiht. Sie gilt als bedingt winterhart bis -12 Grad Celsius. Meistens ist aber nur bei der Eigenaufzucht Winterschutz erforderlich. Wegen ihrer optisch sehr ansprechender Blüten, wird die Cistrose häufig in Parks und Grünanlagen angepflanzt und ist eine zunehmend beliebte Gartenpflanze. Da sie aus dem sonnigen Mittelmehrraum stammt, bevorzugt sie jedoch einen sonnigen und eher trockenen Standort.

Inhaltsstoffe

Heute weiß man, dass Cistus incanus neben dem Harz auch ätherische Öle, Borneol, Zineol, Eugend, Ledol, Limonen sowie Phenol Polyphenole enthält, die zu der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe zählen und wirksame Antioxidantien sind.

Cistrose-Produkte

Aus Zweigen und Blättern verschiedener Arten der Cistrose kann das wohlriechende Labdanum-Harz gewonnen werden, das als Balsam schon im alten Ägypten zur Schönheitspflege und Räucherwerk verwendet wurde. Weiterhin wird aus den Zweigen und Blättern ein ätherisches Öl, das Cistrose-Öl gewonnen. Weiterhin sind Cistrose-Kapseln als Nahrungsergänzung in Reformhäusern und Apotheken erhältlich, die teilweise noch mit Zink und Vitaminen angereichert werden. Teilweise gibt es diese auch als zitronig schmeckende Lutschtabletten.

Cistrose-Tee

Eine weitere Verwendungsart der Cistrose ist der Cistrosen-Tee. Für den Tee wird die Graubehaarte Zistrose (Cistus incanus) verwendet. Der Cistrosen-Tee soll vor freien Radikalen schützen und wird gerne als Fastentee gebraucht. Seine antioxidative Wirkung soll sogar die des grünen Tees übertreffen. Äußerlich angewandt wird ihm nachgesagt, dass er die Abheilung bakteriell bedingter Hautkrankheiten wie Akne fördern, Juckreiz stillen und Entzündungen der Haut hemmen soll. Innerlich und äußerlich angewandt soll er der Haut einen klaren, strahlenden Teint verleihen. Dies macht ihn zu einem beliebten Wellness-Getränk. Außerdem soll der Cistrose-Tee, als Mundspülung verwendet, bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes heilend wirken und Zahnfleischbluten vermindern.

Rezept-Cistrose-Tee:

2 Teelöffel Cistrosen-Kraut mit ½ Liter kochendem Wasser übergießen, 5 min. ziehen lassen und genießen.

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