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Aktuelle Seite: Home > Magazin > Seife > Geschichte der Seife Die Geschichte der Herstellung von SeifeDie ersten historischen Hinweise für Seifenherstellung stammen aus der frühen Hochkultur der Sumerer, im vierten Jahrtausend vor unserer Zeitrechung. Die alten Sumerer wussten, dass in Wasser gelöste Asche von Pflanzen Lauge ergibt, und fanden die Wirkung dieser Lösung auf Fette und Öle heraus. Auf diese Weise begründeten sie das Geheimnis der Seifenherstellung. Seifenherstellung in der AntikeDie älteste vollständige Quelle eines historischen Seifenrezepts stammt aus der Zeit um 2500 v. Chr. und wurde in der sumerischen Keilschrift in Tontafeln geritzt. Hier hat auch das Wort alkalisch seinen Ursprung: al-quali bedeutet nichts anderes als Pflanzenasche. Diese erste Seifenrezeptur blieb erhalten, und wurde von anderen Kulturen, wie den Ägyptern und den Griechen übernommen. Allerdings wurde diese frühe Form der Seife noch nicht zur Körperpflege verwendet, sondern als Heilmittel zur Behandlung von Verletzungen und um Schafwolle vor dem Färbeprozess vom Lanolin zu befreien. Statt Seife verwendete man einen Bimsstein. Erst Jahrtausende später nutzten die Römer die Waschwirkung der Seife zur Körperpflege. Das Handwerk der Seifenherstellung erreichte erstmals einen grösseren Umfang und es entstanden die ersten Seifenmanufakturen. In den Ruinen der 79 n. Chr. durch einen Vulkanausbruch zerstörten Stadt Pompeji wurde bei Grabungen eine vollständige Seifenfabrik samt fertigen Seifenstücken gefunden. Herstellung von Seife im Mittelalter: Europa lernt von der arabischen Welt
Hygiene und Körperpflege hatten in Europa jedoch noch lange einen ganz anderen Stellenwert als heute. Im Mittelalter galt Waschen mit Wasser weitlaufig nicht nur als verweichlichend sondern sogar als ungesund und die ungeschütze Haut als Einfallspforte für Krankheiten. Selbst in adligen Kreisen war unsere heutige Definition von Hygiene verpönt, stattdessen setzte man auf grosszügige Verwendung von Parfums und Puder. Die damaligen katastrophalen hygienischen Zustände gelten heute als Nährboden und Wegbereiter für verheerende Seuchen wie Pest und Cholera, welche die zivilisiertere arabische Welt übrigens längst nicht in dem Masse heimsuchten wie das abendländische Europa. Bis hinein ins achtzehnte Jahrhundert wurde die Meinung, dass Wasser und Luft schädlich für den Körper seien und dieser nach aussen hin abgeschlossen werden müsse, von europäischen Ärzten vertreten. Die Blütezeit des Handwerks der Seifenherstellung in Frankreich und SpanienErst seit dem Neunzehnten Jahrhundert wurde regelmässiges Waschen mit Wasser und Seife zur Befreiung des Körpers von unangenehmen Gerüchen selbstverständlich. Die Seifenherstellung erlebte in Europa inbesondere in Spanien und Frankreich ihre Blüte und wurde zu einer wahren Kunst verfeinert. Industrielle SeifenherstellungDie Voraussetzung zur Seifenherstellung in industriellen Grössenordungen schuf schliesslich Nikolas Leblanc (1742 – 1806), indem er ein wirtschaftliches chemisches Verfahren zur Herstellung einer starken Lauge erfand, die bis zu diesem Zeitpunkt mühsam aus Asche gewonnen werden musste. Die industrielle Fertigung läutete das vorläufige Ende des traditionellen Handwerks der Seifenherstellung ein, das beinahe in Vergessenheit geriet und meistens nur noch in Notzeiten ausgeübt wurde. Seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts nahm zusätzlich die Verwendung von flüssigen Produkten zur Körperreinungung auf Basis von Wasser und künstlichen Tensiden zu, und ersetzte häufig die Verwendung von Seife. Das Comeback der traditionellen Herstellung von NaturseifeHeute erlebt die traditionelle Seifenherstellung eine Renaissance. Handgefertigte Seife, auch Naturseife genannt ist wegen ihrer Vorzüge und besonderen Eigenschaften wieder sehr gefragt. In immer mehr Städten findet man einen Seifenladen, der Naturseife und andere natürliche Pflegeprodukte wie zum Beispiel Badekugeln anbietet.
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